Saar-Kirchengemeinde plant urbanes Viertel auf Ex-Krankenhausgelände
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Das künftige Gelände ist neben der urbanen Nutzungsdurchmischung auch als Klimaquartier gedacht.
Saarbrücken (epd).

Die Evangelische Kirchengemeinde St. Johann will über ein Konzeptvergabeverfahren das Gelände des früheren Evangelischen Stadtkrankenhauses Saarbrücken (EVK) in ein urbanes Quartier mit Wohn- sowie Arbeitsräumen und Stätten sozialer Aktivität umwandeln. „Als Kirchengemeinde wollen wir eine soziale Nachnutzung dieses Areals ermöglichen“, sagte Gemeindepfarrerin Silke Portheine in Saarbrücken. "Wir wollen eine vernünftige, für die Menschen der Stadt gute Nachfolgelösung finden.

Die Geschäftsführerin der Kernplan GmbH, Sarah End, erläuterte, dass das künftige Gelände neben der urbanen Nutzungsdurchmischung auch als Klimaquartier gedacht sei. Dazu zählten etwa viele Bäume sowie Fassaden- und Dachbegrünung. Der Beginn des Konzeptvergabeverfahrens ist den Angaben zufolge Anfang 2026 geplant; nach Beteiligung einer Jury und letztendlicher Entscheidung des Presbyteriums soll der künftige Nutzungsplan samt Investor im Sommer feststehen. Es gehe um das beste Nutzungskonzept und nicht den Anbieter mit dem meisten Geld, betonte End. Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) bezeichnete den nun vorgestellten Plan als wichtigen Impuls für die Innenstadt.

Gelände ab Januar 2026 wieder im Besitz der Kirchengemeinde

Aufgrund eines Schenkungs- und Betriebsübernahmevertrages war zuletzt die Stiftung Kreuznacher Diakonie für das 1,7 Hektar große Gelände verantwortlich. Nachdem diese 2023 das Krankenhaus geschlossen hatte, wollte die Kirchengemeinde das Gelände wieder zurück, denn die Kreuznacher Diakonie plante keine weitere diakonische Einrichtung. Im ursprünglichen Vertrag war laut dem Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Saar-West, Christian Weyer, festgelegt worden, dass in einem solchen Fall das Gelände zurückgehen soll. Am 1. Januar 2026 tritt nun der sogenannte Heimfall ein, sodass wieder die Kirchengemeinde verantwortlich ist.

Zunächst habe das Presbyterium des Kirchenkreises versucht, wieder eine medizinische Einrichtung für den Standort zu gewinnen, erläuterte Weyer. Die Verhandlungen seien allerdings nicht erfolgreich gewesen. „Es konnte kein Betreiber für ein Krankenhaus oder eine größere medizinische Einrichtung gefunden werden“, betonte er. Das von der Kreuznacher Diakonie dort noch betriebene Paul Marien Hospiz zieht den Angaben zufolge an einen neuen Standort, weil die Stiftung nicht Teil des neuen Konzeptes werden wollte.