Klimaaktivisten fordern von EU verbindliche Ziele bis 2040
Berlin (epd).

Die Klimabewegung „Fridays for Future“ hat gemeinsam mit Wissenschaftlern die Europäische Union (EU) aufgefordert, bis zur UN-Klimakonferenz „COP30“ im November ein verbindliches Klimaziel bis 2040 vorzulegen. „Wenn das 2040-Ziel nicht kommt, steht die EU im November peinlich da“, sagte „Fridays for Future“-Sprecherin Linda Kastrup am Montag in Berlin. Neben negativen Auswirkungen auf den Klimaschutz würden sich unverbindliche Klimaziele auch auf die Planungs- und Investitionssicherheit von Unternehmen auswirken.

„Fridays for Future“ veröffentlichte zudem einen offenen Brief an die Bundesregierung, der unter anderem von mehreren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterzeichnet wurde. Sie weisen darin auf ein Gutachten des wissenschaftlichen Klimarats der EU hin, wonach bis 2040 der CO2-Ausstoß in den Mitgliedsstaaten um 90 bis 95 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden müsse. Die EU-Kommission hatte im Juli ein 2040-Ziel von minus 90 Prozent vorgeschlagen.

Beim Treffen der EU-Umweltminister im September hatten jedoch mehrere Mitgliedstaaten die Einigung auf ein Klimaziel bis 2040 blockiert. Eine Einigung soll nun am Donnerstag im Europäischen Rat getroffen werden. Der Europaparlamentarier Michael Bloss (Grüne) sprach von einer „Woche der Wahrheit für den europäischen Klimaschutz“. Sollten bei dem Treffen die Ziele des „Green Deal“ verwässert werden, werde eine Klage angestrebt.

Im brasilianischen Belem findet vom 10. bis zum 21. November zum 30. Mal die UN-Klimakonferenz statt.