Brandenburg will Umgang mit Wolf neu regeln
Potsdam (epd).

In der Debatte über den Schutz von Weidetieren vor Wölfen sollen in Brandenburg bis zum Jahresende Neuregelungen geschaffen werden. Der Wolf solle ins Landesjagdgesetz aufgenommen und die bestehende Wolfsverordnung verbessert werden, sagte Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD) nach der Auftaktveranstaltung zum „Dialog Wildtiermanagement Wolf“ am Donnerstag in Potsdam. Ziel sei, in Problemlagen „einfacher, schneller und wirksamer“ handeln zu können. Sie hoffe auf ein Inkrafttreten bis Ende 2025. Es müssten jedoch noch bundesrechtliche Voraussetzungen geschaffen werden.

Mittelstädt sagte, im Fokus stünden eine Bejagung, die Schäden wirksam reduziert, eine Kontrolle der Bestände und zugleich der Erhalt der geschützten Art. Derzeit zeichne sich eine Mehrheit für sogenannte Interventionsgebiete statt für eine Quotenjagd ab. An dem Dialog sind unter anderem verschiedene Verbände beteiligt. Die Ministerin betonte, empfundenen Ängsten in der Bevölkerung müsse Rechnung getragen, die Bedürfnisse der Nutztierhalter müssten beachtet werden.

Zuletzt hatten sich erneut Verbände gegen eine Quotenjagd auf die unter strengem Naturschutz stehenden Wölfe und für einen besseren Herdenschutz ausgesprochen. Maßnahmen wie geeignete Zäune seien erwiesenermaßen wirksam. Zugleich müssten sogenannte Problemwölfe schneller und unbürokratischer abgeschossen werden. Der Landesjagdverband forderte hingegen unter anderem eine dauerhafte Jagdzeit und eine Obergrenze für Wolfsbestände. Brandenburg weise die weltweit höchste Wolfsdichte auf. Existenzen von Weidetierhaltern würden zerstört.