Thüringen startet am Donnerstag seine jährliche Kampagne „handle-jetzt“ mit einem Fachtag gegen häusliche Gewalt in Ilmenau. Landesweit sind rund um den Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November zahlreiche Aktionen geplant. In 30 Städten und Landkreisen wird es Informationsstände, Lichtinstallationen, Diskussionsrunden und Aktivitäten in sozialen Medien geben.
Jeden Tag wird in Deutschland laut der Landesgleichstellungsbeauftragten Nadja Sthamer eine Frau durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners getötet. Ein Viertel aller Frauen erlebe geschlechtsspezifische Gewalt in der Beziehung. Viele Betroffene wüssten noch immer nicht, wo sie Hilfe finden können.
Kampagne greift Unsicherheiten auf
Sthamer betonte, „handle-jetzt“ sei ein starkes Zeichen für gelebte Solidarität und Zusammenarbeit in Thüringen. Die Kampagne zeige, dass Land und Kommunen die Umsetzung der Istanbul-Konvention ernst nehmen. Ihre Rechte zu kennen und zu wissen, wo Unterstützung zu finden ist, sei entscheidend für ein Leben frei von Gewalt.
Die neue Kampagne 2025 greift den Angaben zufolge die Unsicherheiten Betroffener vor einer Kontaktaufnahme auf. Sie informiert über Abläufe in Beratungsstellen und verdeutlicht, dass Ratsuchende selbst bestimmen, wie sie auf Bedrohungen reagieren wollen.
Die Vereinten Nationen haben den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen 1999 offiziell ausgerufen. Gewalt gegen Frauen gilt als eine der weltweit verbreitetsten Menschenrechtsverletzungen.