Studie: Inklusiver Jugendarbeit fehlt es an Geld
Erfurt (epd).

Die Teilhabe von behinderten Jugendlichen in der Jugendarbeit scheitert in Thüringen oft an fehlendem Geld. Notwendig seien etwa spezielle Förderprogramme für Inklusionsprojekte, die explizit die Teilhabe junger Menschen mit Behinderung unterstützen, empfiehlt eine am Donnerstag in Erfurt veröffentlichte Studie des Landessozialministeriums. Diese Programme sollten sowohl bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel barrierefreie Zugänge, als auch die Finanzierung von Fach- und Assistenzkräften umfassen.

Laut Studie sollen dafür die aktuellen Förderprogramme und -richtlinien im Hinblick auf ihre Eignung zur Förderung von Inklusion überprüft werden. Dabei geht es nicht nur um eine verlässliche und langfristige finanzielle Grundlage, die Inklusion als festen Bestandteil ermögliche. Auch solle eine qualitative Bewertung vorgenommen werden, inwieweit die Teilhabe junger Menschen mit Behinderung angemessen berücksichtigt werde.

Die Studie fußt im Wesentlichen auf den Ergebnissen einer Onlinebefragung unter Jugendämtern und freien Trägern in Thüringen. Dabei sei auch deutlich geworden, dass bislang nur etwa ein Drittel der Träger Angebote mit dem Ziel der Teilhabe von behinderten jungen Menschen aufgelegt habe. Ein Grund hierfür sei fehlendes pädagogisches oder therapeutisches Personal.

Wie eine Sprecherin des Sozialministeriums erklärte, sei beabsichtigt, bei einem freien Träger in Thüringen eine Fachstelle für Inklusion in der Jugendarbeit zu etablieren. Ziel sei es, die Träger bei der weiteren Umsetzung zu unterstützen und die Fachkräfte praxisnah zu beraten.