Fast 45.000 Wohnungslose in Berlin ordnungsrechtlich untergebracht
Berlin (epd).

In Berlin waren zum Stichtag 31. Januar 2024 rund 44.800 wohnungslose Menschen von den Behörden untergebracht. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Senatssozialverwaltung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervor. In den Vorjahren habe die Zahl niedriger gelegen. Die wenigsten sogenannten ordnungsrechtlichen Unterbringungen innerhalb der vergangenen fünf Jahre wurden zum Stichtag 31. Januar 2022 mit knapp 17.000 Personen gemeldet.

Nach Angaben der Bezirke werden rund 580 Unterkünfte zur ordnungsrechtlichen Unterbringung genutzt. Die meisten Menschen seien seit mindestens einem, aber weniger als zwei Jahren untergebracht (11.630), die wenigsten unter zwei bis unter acht Wochen.

Zum 31. Januar 2024 machten demzufolge junge Menschen unter 18 Jahre mit 13.480 Personen die größte Gruppe aus. Die meisten wohnungslosen Menschen waren demnach männlich (24.455). Zudem hätten rund 15,5 Prozent die deutsche Staatsbürgerschaft besessen, etwa 84,5 Prozent seien Nicht-Deutsche gewesen.

Die meisten Unterkünfte in den Bezirken würden bedarfsorientierte Unterbringungen anbieten. Beispielsweise gebe es in Charlottenburg-Wilmersdorf eine Unterkunft mit 261 Plätzen für Geflüchtete aus der Ukraine jüdischen Glaubens. In Friedrichshain-Kreuzberg gebe es etwa eine Unterkunft mit 59 Plätzen für wohnungslose Familien, insbesondere aus Syrien. Im Bezirk Lichtenberg biete eine Unterkunft 45 Plätze für wohnungslose queere Personen, in Mitte gebe es 80 Plätze für wohnungslose Roma-Frauen und -Mädchen.