Diakonie: Junge Menschen verlässlich begleiten
Radebeul (epd).

Die Diakonie Sachsen appelliert an Bund und Land, junge benachteiligte Menschen stärker zu unterstützen. Armut, psychische Belastungen und Fachkräftemangel brächten Jugend- und Eingliederungshilfen an ihre Grenzen, erklärte die Diakonie Sachsen am Mittwoch in Radebeul bei Dresden. Nötig seien frühzeitige Prävention, verbindliche Kooperationen und flexiblere Hilfen. Diese müssten gesetzlich gestärkt werden.

Nach Ansicht der Diakonie zeigen sogenannte Systemsprenger die Grenzen der Hilfesysteme auf. Sie seien im Durchschnitt 13 Jahre alt und hätten in ihrer Kindheit oft häufige Wohnungs- und Schulwechsel erlebt. Häufig gingen diesbezüglich erlebte Traumata mit extremen Verhaltensweisen und Aggressionen einher. Hilfestrukturen würden dann schnell an ihre Grenzen geraten. Auch deshalb seien die psychische Gesundheitsversorgung für Kinder auszubauen und langfristig tragfähige Finanzierungsstrukturen zu schaffen.

Wechsel vom Jugend- in das Erwachsenensystem ist „kritischer Moment“

Der Übergang ins Erwachsenenalter und damit in die Eingliederungshilfe könne in zu starren Strukturen nicht ausreichend begleitet werden. Häufig gebe es Probleme beim Wechsel vom Jugend- in das Erwachsenensystem, da sich dann Zuständigkeiten änderten und Versorgungslücken entstehen könnten. Es fehle an verbindlichen Kooperationsstrukturen und ausreichenden Ressourcen.

Der Systemwechsel sei „ein kritischer Moment“, hieß es. Dafür brauche es belastbare Netzwerke zwischen Gesundheitssystem, Schule, Polizei und freien Trägern.