Seit Januar 2023 sind in Berlin 50 Frauen von Männern getötet worden. Davon werde in 20 Fällen von partnerschaftlicher oder häuslicher Gewalt ausgegangen, teilte die Senatsinnenverwaltung am Dienstag in Berlin in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus mit. Zudem seien 15 der insgesamt 50 Fälle dem Ermittlungskomplex um einen Berliner Palliativmediziner zuzuordnen, hieß es.
Sechs der 50 getöteten Frauen seien vor ihrer Tötung als Betroffene von partnerschaftlicher Gewalt polizeilich bekannt gewesen. Auch eine erst im April getötete Frau im Ortsteil Britz hatte vor rund einem halben Jahr Anzeige erstattet. Sie habe diese jedoch einige Wochen später wieder zurückgezogen. In den Jahren 2023 und 2024 habe es mehr als 29.000 Polizeieinsätze aufgrund von häuslicher Gewalt gegeben.
Zudem seien im vergangenen Jahr knapp 10.000 Frauen in Berlin Opfer von Gewaltdelikten in Partnerschaften geworden. Darunter befinden sich den Angaben zufolge mehr als 5.000 einfache Körperverletzungen und 730 gefährliche und schwere Körperverletzungsdelikte. Außerdem wurden 2024 mehr als 2.000 sogenannte „Wegweisungen“ veranlasst. Die polizeiliche Wegweisung besteht aus einer Wohnungsverweisung sowie einem Rückkehr- und Betretungsverbot.
Seit 2024 würden sämtliche Tötungsdelikte von männlichen Tätern an weiblichen Opfern einer Prüfung unterzogen, um festzustellen, ob es sich um Femizide handelt. Dazu gehören unter anderem Straftaten der Hasskriminalität, die aufgrund von Vorurteilen gegen Frauen oder das weibliche Geschlecht begangen wurden.