Lutherhaus Eisenach profitiert vom Bauernkriegs-Gedenkjahr
Eisenach (epd).

Das Gedenkjahr zu 500 Jahren Bauernkrieg in Thüringen hat offenbar auch zu einem verstärkten Interesse am Lutherhaus Eisenach geführt. Parallel zu den großen Ausstellungen in Mühlhausen und Bad Frankenhausen habe das Lutherhaus seine Gästezahlen um etwa zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert, sagte eine Museumssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Mit der Ausstellung „Jugend, Gott und FDJ“ leiste das Haus nicht nur einen Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Präsentation sei zugleich als offizielle Kooperationsschau zur Thüringer Landesausstellung „Freiheit 1525 - 500 Jahre Bauernkrieg“ konzipiert worden und diene als zeitgeschichtliche Ergänzung. Denn auch in der Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche in der DDR sei die Frage Martin Luthers (1483-1546) nach der Pflicht eines Christen zum Gehorsam gegenüber der Obrigkeit immer wieder aufgeflammt.

Ausstellung verlängert

Die Frage nach dem Gehorsam habe sich in der DDR schon in den 1950er Jahren gestellt, so die Sprecherin. Schnell habe sie zudem an Schärfe gewonnen, weil die DDR-Führung die radikal-atheistische Position des Marxismus-Leninismus vertreten und auf die Beseitigung von Glaube und Religion hingearbeitet habe.

Die Laufzeit der Ausstellung wurde bis zum 23. Dezember 2026 verlängert. Im Mai 2026 feiert das Lutherhaus sein 70-jähriges Jubiläum als Museum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, das ursprünglich als Gegengewicht zur offiziellen Geschichts- und Erinnerungspolitik des SED-Staates gegründet wurde.