Leipziger Kaffeegeschichten von Bach bis Masur
Leipzig (epd).

Nach sechsjährigen Sanierungsarbeiten soll das Museum „Zum Arabischen Coffe Baum“ am 1. Juli wiedereröffnet werden. Die Dauerausstellung in 16 historischen Räumen erzählt unter anderem von strengen Kaffeehausordnungen des 18. Jahrhunderts und der Kaffeekrise in der DDR, wie das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig am Mittwoch als Träger mitteilte. Im Herzen der Altstadt gelegen, gehört das barocke Denkmal zu den ältesten Kaffeehäusern Europas.

Seit 1711 werde dort das beliebte Heißgetränk ausgeschenkt, hieß es. Der „Coffe Baum“ sei Anziehungspunkt für berühmte Gäste gewesen, darunter der Schriftsteller Johann Christoph Gottsched (1700-1766) sowie die Komponisten Robert Schumann (1810-1856) und Johann Sebastian Bach (1685-1750). Das Museum präsentiert Geschichten zum Kaffee an sich und zur Kaffeehaustradition in Leipzig.

Zu DDR-Zeiten trafen sich im „Coffe Baum“ auch Mitglieder des 1978 gegründeten Künstlercafés. Später kamen den Angaben zufolge prominente Schauspieler wie Maximilian Schell (1930-2014) und Mario Adorf sowie der Dirigent Kurt Masur (1927-2015) in das berühmte Kaffeehaus. Die Ausstellung informiere auch zu kolonialen Verflechtungen des Kaffeeanbaus bis hin zu globalen Handelsbeziehungen heute.

Laut Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) ist das Haus ein lebendiger Ort der Begegnung und des Genusses. Seit mehr als 300 Jahren stehe es für die Offenheit und Gastfreundschaft der Stadt.