Bei der 43. Langen Nacht der Museen in Berlin dreht sich am Samstag alles um das Thema „Liebe“. 75 Museen würden mehr als 750 Veranstaltungen anbieten, kündigte der Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin, Moritz van Dülmen, am Dienstag bei der Programmvorstellung im Bode-Museum an. Die Lange Nacht der Museen geht von 18 bis 2 Uhr.
Die vielfältigen Facetten des Themas Liebe sollen etwa in Form von Liebesfilmen, Geschichten von Eifersucht und Verführung in Gemälden oder romantischem Sterneschauen aufgegriffen werden. Auf ihrer Webseite bietet die Lange Nacht unter anderem Routenempfehlungen an, etwa eine „Verliebt durch Berlin“-Tour. Die Route führt durch Berlin-Mitte, wo Liebespaare im Futurium mit der Zukunft flirten können, bis zum Zeiss-Großplanetarium.
Bei Liebeskummer wird hingegen die Route „Heul doch!“ empfohlen, die etwa in die „Liebeskummerpraxis“ in der Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums führt. Im Museum für Kommunikation können Betroffene an einer Wahrsage-Sitzung teilnehmen.
Zudem gebe es Expressführungen, die nicht länger als 30 Minuten dauern. Ab 23 Uhr finden in 15 Museen „Late Night Specials“ statt. Dann wird in der Basilika des Bode-Museums etwa getanzt, in der Mori-Ogai-Gedenkstätte japanische Kalligrafie gelehrt und im Museum der Dinge widmet sich Heide Rezepa-Zabel („Bares für Rares“) persönlichen Objekten und den Geschichten dahinter.
Ganz Unschlüssige können zuvor online wieder den „Museo-Mat“ nutzen, welcher den „Museumstyp“ der Person ermittelt und passende Museen anhand der jeweiligen Vorlieben empfiehlt. Ab 16 Uhr am Samstag können sich Interessierte zudem am zentralen Treffpunkt Museumsinsel am Infostand beraten lassen. Dort findet von 17 bis 22 Uhr ein Open-Air-Programm statt, mit Livemusik sowie Streetfood-Ständen.
Vier im Ticketpreis inbegriffene Shuttlebus-Linien sollen die Besucherinnen und Besucher zu Museen vor allem außerhalb von Berlin-Mitte bringen. Während die rote Linie zwischen Charlottenburg und Kreuzberg 25 Museen verbindet, werden auf der gelben Linie im Norden unter anderem Museen mit Kinderprogramm angefahren. Die kürzere grüne Linie verbindet die ehemalige Stasi-Zentrale in Lichtenberg mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Die blaue Linie führt vom S-Bahnhof Treptower Park zur Archenhold-Sternwarte.
Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) bezeichnete die traditionsreiche Lange Nacht der Museen als „eine Schatzkiste, die aufgemacht wird - jeder hat die Möglichkeit, hineinzugreifen und sich einen Schatz auszusuchen“. Ihr sei es wichtig, dass trotz schwieriger Haushaltslage die Bürgerinnen und Bürger der Stadt einen Zugang zum Kulturangebot haben.
Auch Projektleiterin Annette Meier sagte, aufgrund der finanziellen Situation habe sie nicht erwartet, dass sich erneut 75 Museen an der Langen Nacht beteiligen. Fast alle Häuser innerhalb des S-Bahn-Rings seien dabei.
Bei der Langen Nacht der Museen benötigen Besucherinnen und Besucher nur ein Ticket. Für Kinder bis zwölf Jahre ist der Eintritt kostenlos. Der Vollpreis beträgt 23 Euro, ermäßigt 17 Euro. Im vergangenen Jahr besuchten 45.000 Menschen die Lange Nacht der Museen.