Kreuzchor will verstärkt rund um Dresden auftreten
Dresden (epd).

Der Dresdner Kreuzchor plant in der Saison 2025/2026 mehrere Konzerte in Deutschland. Unter dem Motto „Verbunden“ sind bundesweit 16 Gastauftritte geplant, sagte Kreuzkantor Martin Lehmann am Mittwoch in Dresden. Außerdem steht ein Konzert in London auf dem Jahresprogramm. Dort kommt am 4. Oktober gemeinsam mit Knabenchören aus Frankreich, Polen und Großbritannien Sven Helbigs „Requiem A“ zur Aufführung. Am angestammten Platz in der Dresdner Kreuzkirche ist der Knabenchor im laufenden Schuljahr fast 50 Mal bei Gottesdiensten, Vespern und Konzerten zu erleben.

Die litauische Komponistin Diana Cemeryte wird sechs Kompositionen für das Chorensemble schreiben. Die Werke sollen in den musikalischen Andachten des Kreuzchores aufgeführt werden, sagte Lehmann. Er verbinde mit den Auftragskompositionen eine „neue Klangerfahrung für den Chor“. Erste Werke sind am Samstag in der Vesper zum Saisonauftakt in der Dresdner Kreuzkirche zu erleben. Die 51-jährige Komponistin wird Lehmann zufolge anwesend sein. Weitere Aufführungen sind im Oktober und im Januar geplant.

Der Spielplan des Chors ist in dieser Saison besonders regional verankert: Neben der Sommerreise, die die Sängerknaben 2026 durch Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg führen wird, ist auch eine „Heimattournee“ mit Gastspielen in Sachsen vorgesehen. Auf dem Programm stehen unter anderem Auftritte in Pirna, Chemnitz und auf der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz. Auch das traditionelle Adventskonzert im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion soll stattfinden.

„Der Saisonschwerpunkt soll sich auf Sachsen und die Verbundenheit mit dem Bundesland beziehen“, sagte Lehmann. Er wolle auf das Ensemble auch in den ländlichen Strukturen aufmerksam machen, unter anderem auch, um über Dresden hinaus junge Sänger für den Kreuzchor zu werben.

Im Juni hatten sich die Landeshauptstadt Dresden als Trägerin des Chores und die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas auf eine Neuverteilung der Konzerteinnahmen verständigt. Bislang zahlte die Gemeinde jährlich etwa 98.000 Euro an die Kommune. Laut Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) sollen nach einer schrittweisen Anpassung in einigen Jahren rund 350.000 Euro im Jahr fließen. Diese Zielsumme bis 2030 entspreche in etwa den Elternbeiträgen der Chormitglieder, die laut Klepsch jährlich rund 370.000 Euro betragen.

Nachwuchssorgen muss der Chor laut dem Kreuzkantor nicht fürchten: 24 neue Sänger seien zum Schulstart in die vierte Klasse aufgenommen worden und hätten damit jeden der freien Plätze besetzt - darunter sind auch Jungen aus Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Der Kreuzchor hat eine mehr als 800 Jahre alte Tradition. Derzeit gehören zum Ensemble 146 Sänger zwischen neun und 19 Jahren.

Am Reformationstag am 31. Oktober wird zu einem Chorkonzert mit Werken von Andreas Hammerschmidt (1611-1675) nach Zittau eingeladen. Im Februar präsentiert der Chor als Höhepunkt der Saison in der Dresdner Kreuzkirche die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach (1685-1750).