Mit einem Gedenkgottesdienst wird am 30. Mai an die Sprengung der Leipziger Universitätskirche St. Pauli vor 57 Jahren erinnert. Die Veranstaltung im Paulinum steht unter dem Titel „Wenn Recht durch Macht entschieden wird“, wie die Universität Leipzig am Donnerstag mitteilte. Sprechen werden der Prorektor der Leipziger Universität, Jens-Karl Eilers, und Universitätsprediger Frank Michael Lütze.
Die spätgotische Universitätskirche St. Pauli wurde am 30. Mai 1968 auf Geheiß des SED-Regimes trotz zahlreicher Proteste gesprengt. Die Paulinerkirche war 1240 als Klosterkirche des Dominikanerordens geweiht und später mehrfach verändert worden. Sie hatte die Bombardierung Leipzigs im Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden.
Geopfert wurde sie in der DDR der sozialistischen Umgestaltung der Universität und des Leipziger Augustusplatzes, dem damaligen Karl-Marx-Platz. Der moderne Nachfolgebau „Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli“ wurde am 1. Dezember 2017 eröffnet.
Er sieht eine Mehrfachnutzung als Kirche und Hochschulaula vor. In dem durch eine Glaswand abgetrennten Altarbereich finden sich einige historische Gegenstände aus der alten Kirche, darunter etliche wertvolle Epitaphien.