Der Turm der evangelischen Dorfkirche von Prädikow in Brandenburg soll für rund 415.000 Euro saniert werden. Dafür habe Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Donnerstag einen Förderbescheid über insgesamt 340.000 Euro Bundes- und Landesmittel übergeben, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Im Zuge der Arbeiten sollen unter anderem Fassade, Fenster, Schallluken, Dacheindeckung und -tragwerk, Eingangstür sowie Wandoberflächen des Kirchturms instandgesetzt werden.
Die mittelalterliche Feldsteinkirche wurde zwischen 1255 und 1270 errichtet und gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im 17. Jahrhundert. Prädikow liegt zwischen Strausberg und Wriezen.
Schüle betonte, jede der mehr als 1.400 Dorfkirchen in Brandenburg sei „ein architektonisches und kulturgeschichtliches Kleinod“. Dies gelte auch für die Kirche in Prädikow, an der „der gnadenlose Zahn der Zeit“ nage. Die Förderung der Kirchensanierung sei auch Ausdruck davon, dass Denkmalschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Ziel sei, dass sich „auch künftige Generationen an der Dorfkirche Prädikow mit ihrem Kräutergarten erfreuen können“.
Nach Angaben des Fördervereins für die Dorfkirche wurde das Gotteshaus einst als dörfliche Basilika an einer alten Heer- und Handelsstraße errichtet. Die später ergänzten Seitenschiffe seien dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer gefallen, hieß es. Die Kirche sei danach ohne die Seitenschiffe wieder aufgebaut worden. 1865 sei der Fachwerkturm durch einen massiven Turm mit neugotischem Aufsatz ersetzt worden.