Nach mehr als 30 Jahren beendet die oberbayerische Benediktinerabtei Ettal ihr Engagement in Sachsen. Die Benediktinermönche ziehen sich aus dem mittelsächsischen Kloster Wechselburg zurück, wie das Bistum Dresden-Meißen am Montag in Dresden mitteilte. Das Konventkapitel in Ettal habe sich dafür entschieden, den Dienst dort zum 31. Dezember 2026 zu beenden.
Abt Barnabas Bögle habe den sächsischen katholischen Bischof, Heinrich Timmerevers, darüber informiert, „dass es keine Möglichkeit gibt, Wechselburg als benediktinischen Standort von Ettal aus zu erhalten“. Bögle erklärte: „Die Entscheidung noch länger hinauszuschieben, wäre verantwortungslos gewesen.“ Bereits Ende September kehre der bisherige, langjährige Wechselburger Prior Pater Maurus Kraß ins Mutterkloster nach Ettal zurück. Frater Victor Lossau werde vorerst in Wechselburg bleiben.
Neue Patres werden den Angaben zufolge jedoch nicht entsandt. Von Oktober an sehe sich der Ettaler Konvent auch nicht mehr in der Lage, die Gottesdienste in der Basilika Wechselburg zu übernehmen.
Timmerevers erklärte: „Für das Bistum Dresden-Meißen bedeutet diese Entscheidung einen herben Verlust.“ Wechselburg sei „ein wichtiges geistliches Zentrum und ein etablierter Wallfahrtsort“. Das Bistum prüfe nun, wie zumindest die sonntäglichen Eucharistiefeiern in der Basilika abgesichert werden können. Auch werde nach langfristige Lösungen für den Wallfahrtsort gesucht, hieß es.
Erst im Mai war im Kloster Wechselburg ein Altargemälde des Leipziger Künstlers Michael Triegel enthüllt worden.