Die simbabwische Frauenrechtlerin Karen Farisai Mukwasi ist am Samstag mit dem diesjährigen Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Die 43-Jährige erhalte die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren mutigen Einsatz gegen sexuelle Übergriffe an Frauen in ihrem Heimatland, begründete die Jury ihre Entscheidung. Sie habe in einem autoritären Staat Gewalt dokumentiert, wo andere schweigen und Überlebende geschützt, während sie selbst bedroht wurde.
Mukwasi geriet 2020 erstmals in den Fokus der simbabwischen Staatssicherheit, weil sie Opfer der sogenannten Treibstoff-Unruhen in der Hauptstadt Harare interviewte und deren Berichte über Vergewaltigungen, Gewalt und Zerstörung ihres Eigentums mit der Kamera dokumentierte. Sie startete ein Hilfsprogramm für die Überlebenden und organisierte medizinische Unterstützung und Rechtsberatung. Mindestens einmal wurde ein Mordanschlag auf sie verübt. Die von ihr gegründete „Pada Platform“ setzt sich für die Aufklärung junger afrikanischer Frauen über digitale Sicherheit und den Schutz vor Belästigung im Internet ein.
Unerschrocken und mutig
Nominiert für den Weimarer Menschenrechtspreis hatte Mukwasi die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Die Preisträgerin widmete die Auszeichnung allen simbabwischen Frauen, die für ihre Freiheit und die Freiheit anderer kämpfen. Laudator Johannes von Dohnanyi sagte, er bewundere Mukwasi für ihre Unerschrockenheit und Beharrlichkeit in ihrem gefährlichen Einsatz für ihre Mitmenschen. Ihr ansteckendes Lachen verstumme dort nicht, wo sie mit problematischen Dingen konfrontiert sei.