Rund 4.000 Rechtsextreme in Sachsen-Anhalt
Magdeburg (epd).

Der Rechtsextremismus bleibt für den Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt weiter das größte Problem. Das rechtsextreme Personenpotenzial sei innerhalb eines Jahres um rund 650 auf etwa 4.000 Personen angewachsen, teilte das Innenministerium am Dienstag in Magdeburg zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für 2024 mit. Dies sei ein Anstieg um knapp 215 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Für 2022 seien rund 1.270 Personen angegeben worden. Dem rechtsextremen Personenpotenzial seien 2024 auch 2.750 Mitglieder oder Anhänger der AfD zugerechnet worden.

Insgesamt hat das extremistische Potenzial Sachsen-Anhalts damit den Angaben zufolge mit rund 6.120 Personen 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Besonders unter Jugendlichen und jungen Heranwachsenden hätten extremistische Gruppierungen Rekrutierungserfolge erzielt, hieß es.

Alle anderen extremen Gruppierungen neben dem Rechtsextremismus stagnierten den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Reichsbürger blieb unverändert bei 700, die der Linksextremisten bei 680. Das islamistische Personenpotenzial wurde weiterhin mit 400 angegeben, auch der auslandsbezogene Extremismus blieb mit 250 Personen gleich.

Dem Bericht zufolge hat die Partei „Dritter Weg“ die „Heimat“ als größte neonazistische Partei Sachsen-Anhalts abgelöst. Zudem hätten junge Menschen, häufig auch Minderjährige, in einigen Regionen informelle, aktionsorientierte und internetaffine rechtsextreme Kleingruppen wie die „Deutsche Jugend Voran“ gebildet. Sie vernetzten sich vornehmlich virtuell, hieß es.