Erneuter Warnstreik bei TikTok
Berlin (epd).

Rund 60 Beschäftigte von TikTok haben sich am Montag in Berlin an einem erneuten Warnstreik gegen geplante Kündigungen bei der Social-Media-Plattform beteiligt. Der Arbeitskampf fand nach Angaben der Gewerkschaft ver.di parallel zu einem ersten Gerichtstermin vor dem Berliner Arbeitsgericht statt, mit dem TikTok gegen den Betriebsrat vorgehen wolle. Hintergrund des Arbeitskampfes ist die geplante Entlassung von rund 150 Content-Moderatorinnen und -moderatoren aus der Berliner TikTok-Zentrale.

Das von TikTok eingeleitete gerichtliche Verfahren gegen den Betriebsrat dient nach Einschätzung von ver.di dazu, möglichst schnell Kündigungen aussprechen zu können. Nachdem die Beschäftigten Künstliche Intelligenz bei der Plattform trainiert hätten, wolle TikTok sie nun offenbar so schnell wie möglich loswerden, hieß es vonseiten der Gewerkschaft. „Vor diesem Hintergrund erhöhen wir mit diesem Streiktag den Druck für eine faire Vereinbarung. TikTok muss endlich Verantwortung übernehmen“, sagte die ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling.

Ver.di fordert für die Betroffenen Abfindungszahlen in Höhe von drei Jahresgehältern und eine Verlängerung der Kündigungsfrist um zwölf Monate. Der Arbeitgeber habe dem Betriebsrat und den Beschäftigten zwar Angebote gemacht. Diese seien jedoch unzureichend. Die Beschäftigten verlangen deshalb mit Unterstützung von ver.di einen Sozialtarifvertrag.

Bereits am vergangenen Mittwoch hatten etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Social-Media-Plattform in Berlin gestreikt.