WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Thunfisch-Fischerei 
Hamburg (epd).

Anlässlich des Internationalen Tags des Thunfischs am Freitag fordert der World Wide Fund for Nature (WWF) einen konsequenten Einsatz für nachhaltige Thunfisch-Fischerei, klare Regeln und eine bessere Kontrolle auf See. Fortschritte im Bestandsmanagement hätten dafür gesorgt, dass 65 Prozent der Thunfisch-Bestände heute in einem gesunden Zustand sind, fehlende feste Bewirtschaftungsregeln und die Auswirkungen der Klimakrise könnten den Erfolgskurs aber zunichtemachen, teilte die Natur- und Artenschutzorganisation in Hamburg mit.

Um die positive Entwicklung weiter sicherzustellen, fordert der WWF nach eigenen Angaben klare Bewirtschaftungsregeln für alle kommerziell wichtigen Thunfisch-Bestände und eine stärkere Überwachung auf allen Fangschiffen. Nur durch bessere Überwachung könnten illegale Praktiken verhindert und der tatsächliche Einfluss der Fischerei auf Bestände und Beifangarten gemessen werden.

Die Nutzung sogenannter Fischsammler, die zum Anlocken von Fischen dienen, müsse nachhaltiger gestaltet werden, lautet eine weitere Forderung. Dazu gehörten die vollständige Rückverfolgbarkeit, Begrenzung und Verringerung der Stückzahlen pro Schiff, der Einsatz biologisch abbaubarer Materialien und die Entwicklung von Fangmethoden mit geringerer Beifangrate, beispielsweise von bedrohten Haien.

Der WWF fordert zudem eine Transparenzpflicht entlang der gesamten Lieferkette sowie die verbindliche Integration sozialer Standards. Umweltzertifizierungen würden bislang wenig helfen, und die Thunfisch-Fischerei sei für problematische Arbeitsbedingungen bekannt: Die Schiffe seien oft wochenlang auf See, das Risiko für Menschenrechtsverletzungen sei groß.