Rund 1.300 Zwergschwäne rasten zurzeit im nordfriesischen Hauke-Haien-Koog. Die seltene und bedrohte Zugvogelart sei aus der russischen Tundra eingetroffen, teilte der Naturschutzverein Jordsand mit. „Diese große Ansammlung unserer kleinsten europäischen Schwanenart ist etwas ganz Besonderes. Wir haben hier etwa zehn Prozent der nordwesteuropäischen Brutpopulation an einem Ort versammelt“, sagte Jordsand-Ornithologe Paul-August Schult.
Die Zwergschwan-Population habe in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen, sodass die Art in Europa als gefährdet gilt. Da bis zu 50 Prozent der nordwesteuropäischen Brutpopulation in Deutschland überwintern, trage das Land eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Vogelart.
Naturschutzverein überwacht Population
Der Verein Jordsand zählt die Population im Hauke-Haien-Koog mehrmals wöchentlich. Unter den rund 1.300 Individuen seien weniger als 40 Jungvögel gezählt worden. Das sei ein Zeichen dafür, dass der Bruterfolg in diesem Jahr schlecht ausgefallen sei.
Ursprünglich dienen die Speicherbecken des Hauke-Haien-Koogs dem Hochwasserschutz. Mittlerweile bieten sie jedes Jahr einen Rastplatz für zehntausende Wat- und Wasservögel. Seit 1967 engagiert sich der Verein Jordsand im Hauke-Haien-Koog für den Schutz des Gebietes.