Im Landkreis Ludwigslust-Parchim hat in diesem Jahr der Baumbefall mit Eichenprozessionsspinnern sprunghaft zugenommen. Sowohl die flächige Verbreitung als auch die Anzahl der Nester je Baum haben in diesem Jahr „ein Niveau erreicht, das in Mecklenburg-Vorpommern noch nie dokumentiert wurde“, teilte der Landkreis am Mittwoch mit. Dies hätten aktuelle Erhebungen des Fachdienstes Gesundheit des Landkreises und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales ergeben.
Einzelbäume und einige Alleeabschnitte seien vollständig kahlgefressen worden. Ähnlich überraschende Zunahmen würden aus einigen Landkreisen in Brandenburg und angrenzenden Landkreisen in MV gemeldet, hieß es. Fachleute sähen darin eine Trendumkehr.
Für die Überwachung des Eichenprozessionsspinner-Befalls im Landkreis Ludwigslust-Parchim werden jährlich die Nester an etwa 150 Straßenabschnitten erfasst. Aufgrund der extremen Zunahme seien im kommenden Frühjahr umfangreiche Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich. Für die Planungen bittet der Landkreis auch die Bevölkerung, stark befallene Eichen unter der Behördennummer 115 zu melden.
Die Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können bei Menschen und Tieren heftige Atemwegssymptome bis zum allergischen Schock auslösen. Durch massiven Raupenfraß können zudem wertvolle Einzelbäume oder ganze Eichenbestände so stark geschwächt werden, dass diese absterben.