Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Hamburg hat erneut die Erhöhung des Mindest-Stundenlohns auf 15 Euro brutto pro Stunde gefordert. „Wir müssen endlich die Menschen in den Blick nehmen, die trotz Arbeit wenig Einkommen haben“, sagte Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla laut Mitteilung von Montag. Nach Angaben des Statistikamts Nord verdienten im April 2024 rund 150.000 Beschäftigte in der Hansestadt weniger als 13,79 Euro brutto pro Stunde. Das bedeute, dass mehr als 14 Prozent der arbeitenden Hamburgerinnen und Hamburger unmittelbar von einer Erhöhung des Mindestlohns auf rund 15 Euro profitieren würden, hieß es.
„Mit einer Anhebung auf rund 15 Euro pro Stunde lässt sich die Kaufkraft der Beschäftigten sichern - und den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten der letzten Jahre wirksam begegnen“, sagte Chawla. Besonders problematisch sei, dass Menschen trotz Vollzeitarbeit als „Aufstocker“ auf staatliche Unterstützung angewiesen seien, „um Miete, Energiekosten oder Lebensmittel bezahlen zu können. Das ist nicht akzeptabel“, erklärte die Hamburger DGB-Chefin.
Am 30. Juni wird die Mindestlohnkommission ihren Beschluss zur Höhe des gesetzlichen Mindestlohns für die Jahre 2026 und 2027 fassen. Laut dem schwarz-roten Koalitionsvertrag ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 „erreichbar“. Seit Jahresbeginn liegt die Lohnuntergrenze in Deutschland bei 12,82 Euro pro Stunde.