Drese: Teilhabe von Menschen mit Demenz stärken
Schwerin, Parchim (epd).

Die Teilhabe von Menschen mit Demenz muss nach Meinung von Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) gestärkt werden. Dabei gehe es „um weit mehr als bauliche Veränderungen“, es gehe „um Würde, um Selbstbestimmung, um das Gefühl, weiterhin dazu zu gehören“, sagte Drese im Vorwege des 2. Fachtags der Landesfachstelle Demenz MV am 14. Mai in Parchim, wie das Schweriner Sozialministerium mitteilte. In MV sind laut Ministerium knapp 40.000 Menschen an Demenz erkrankt.

„Um Lebensräume zu schaffen, in denen ein möglichst langer Verbleib in der eigenen Häuslichkeit mit guter Lebensqualität und Unterstützung der Betroffenen gesichert wird, benötigen wir ein gemeinsames Handeln von Politik, Kommunen und sorgenden Gemeinschaften“, erklärte Drese. Die Diagnose Demenz sei für viele Menschen noch immer ein Stigma. Damit verbundene Unsicherheiten und Berührungsängste führten zu Isolation und Rückzug. „Genau hier müssen wir ansetzen. Wir müssen Räume schaffen, in denen Menschen mit Demenz gesehen werden und Teil sein dürfen. Und wir müssen Strukturen entwickeln, die das ermöglichen.“

Gerade im Alter werde der Wohnort zum Lebensmittelpunkt, sagte Drese. „Einkaufen, Arztbesuche, soziale Kontakte - all das spielt sich in unmittelbarer Nähe ab. Wenn diese Infrastruktur demenzfreundlich ist, wenn Nachbarn hinschauen statt wegzusehen, wenn Engagement gefördert wird, dann entsteht eine sorgende Gemeinschaft.“

Demenz dürfe nicht als individuelles Schicksal betrachtet werden, das „andere“ betrifft. „Demenz ist eine Herausforderung für uns alle - eine Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, erklärte Drese.