Hamburg: Sozialer Wohnungsbau in bisherigem Parkhaus kann starten
Hamburg (epd).

Aus dem Parkhaus „Gröninger Hof“ nahe der Hamburger Katharinenkirche wird nachhaltiger und bezahlbarer Wohnraum. Die Stadt hat das Grundstück im Erbbaurecht an die Genossenschaft Gröninger Hof vergeben, der Vertrag wurde bereits unterzeichnet, wie die Finanzbehörde mitteilte. Auf den Grundmauern des Parkhauses sind demnach 90 geförderte Wohneinheiten geplant, ein Drittel der Wohnungen übernehmen soziale Träger. Zudem gebe es Flächen für Kultur und Gewerbe sowie eine offene Stadtteilwerkstatt. Unter dem Motto „Ein letztes Mal - Feiern statt Parken!“ lädt die Genossenschaft am Donnerstag (ab 12 Uhr) zu einem bunten Kulturprogramm mit Livemusik, Lesungen, Kinderprogramm und Party ein. Im Sommer sollen die Abbruch- und Sanierungsarbeiten starten.

Das Projekt zeige, „wie innerstädtische Flächen neu gedacht und im Sinne des Gemeinwohls umgestaltet werden können“, sagte Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD). Statt Stellplätzen würden bezahlbare Wohnungen, kulturelle Angebote und neue gemeinschaftliche, nachhaltige Lebensräume entstehen. Neubauer: „Die Vergabe im Erbbaurecht ermöglicht dabei eine langfristige Perspektive für eine nicht gewinnorientierte Nutzung und stellt sicher, dass das Grundstück dauerhaft im Eigentum der Stadt bleibt.“ Das Grundstück werde 75 Jahre im Erbbaurecht vergeben, es bestehe eine Verlängerungsoption um weitere 25 Jahre.

Die Stadt unterstützt das Projekt den Angaben zufolge mit fast einer Million Euro aus dem investiven Quartiersfonds und 400.000 Euro aus dem Sanierungsfonds der Bürgerschaft. Die ursprünglich geplante Weiternutzung der Gesamtstruktur des Parkhauses sei aufgrund der Schädigung des Betons durch Chloride nicht möglich gewesen. Die unterirdischen Bauteile könnten weitergenutzt werden.

Laut einer früheren Mitteilung der Behörde belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts auf etwa 38 Millionen Euro. Durch die öffentlichen Förderungen und die Anteile der Genossenschaftsmitglieder trage sich das Projekt „zum allergrößten Teil selbst“, hieß es. Der Umbau werde voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein.