Die Kunsthalle Rostock präsentiert vom 14. Dezember bis 15. März 2026 den Künstler Hans Ticha (85). Mit über 120 Werken ist es die „bisher größte Werkschau“ des mehrfach preisgekrönten Meisters der Buchgrafik, wie das Museum am Montag mitteilte. Ticha, der 1940 geboren wurde, besteche in seinen Bildern durch feinsinnige Ironie und eine präzise Malweise. Er bewege sich durch eine Vielzahl von Themen und setze sich mit Gesellschaft, Politik, Sport und Unterhaltung kritisch und auch humorvoll auseinander.
Sein Frühwerk aus den 1960er Jahren kennzeichnen vor allem maritime Motive mit Booten, Fischern und Badenden am Ostseestrand, darauf folgen Sportbilder mit dem Skandalgemälde „Mannschaft“ von 1975. Seine sogenannten Politbilder wie „Klatscher“ oder „Mauer“ malt Ticha ab Ende der 1970er Jahre im Verborgenen. Sie würden das gesellschaftliche Leben in der DDR mit seinen erstarrten Ritualen und sinnentleerten Handlungen etwa auf Parteitagen der SED thematisieren, hieß es. Erst nach der Wende kann er diese Werke erstmals ausstellen.
Kritische Werke
In der Wendezeit beschäftigt sich Ticha mit Kommerz und der Werbewelt aus der Sicht eines Ostdeutschen. Ticha verlässt 1990 Ostberlin und lebt mittlerweile im hessischen Maintal. Bis heute äußere sich der Maler kritisch zum Zeitgeschehen. So würden in der Rostocker Ausstellung auch erstmals aktuelle Gemälde mit Titeln wie „Wutbürger“ oder „Wir sind heute das Volk“ gezeigt.
Nach Rostock wird die Ausstellung im Neuen Museum Nürnberg präsentiert.