In ihrer Pfingstbotschaft hat die evangelische Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. Angesichts von Polarisierung und Sprachlosigkeit sei es wichtig, sich auf die pfingstliche Kraft der Verständigung zu besinnen, sagte sie laut einer Nordkirchen-Mitteilung vom Donnerstag. Pfingsten erinnere daran, dass Verständigung über kulturelle, soziale und sprachliche Grenzen hinweg möglich sei.
Echte Verständigung lasse sich aber nicht erzwingen. Sie sei ein Geschenk - in der Sprache der Bibel: eine Gabe des Heiligen Geistes. Wichtig seien Offenheit füreinander, Verständnis für die Sichtweisen anderer und ein gemeinsamer Blick auf eine gerechtere und friedvollere Welt. „Gottes Geist lässt uns Worte und Taten finden, um gegen menschenverachtende Ideologien, Hass und Hetze klar und entschieden einzustehen für Wahrheit und Wahrhaftigkeit, für gewaltfreie Diskurse, für eine offene und vielfältige Gesellschaft, für Menschenrechte und Menschenwürde aller Menschen“, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Kurz vor ihrer Teilnahme an der Ratssitzung des Lutherischen Weltbundes in Äthiopien verwies Kühnbaum-Schmidt, die auch Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes für die Region Mittel- und Westeuropa ist, auf die globale Dimension kirchlicher Verbundenheit. In Addis Abeba kommen Vertreterinnen und Vertreter von 78 Millionen Gläubigen aus 150 Kirchen in 99 Ländern zusammen. Das sei ein lebendiges Zeichen der weltweiten Gemeinschaft im Glauben, getragen vom Geist Gottes, sagte die Landebischöfin. In Äthiopien, das von politischen Spannungen, ethnischen Konflikten und humanitären Herausforderungen gezeichnet sei, werde deutlich, was die ganze Welt dringend brauche: die pfingstliche Kraft der Verständigung.