Michael Clormann wird Digitaldirektor der Nordkirche
Schwerin, Kiel (epd).

Die evangelische Nordkirche hat Michael Clormann (35) zum ersten Digitaldirektor der Nordkirche berufen. Die neu geschaffene Stabsstelle der Kirchenleitung hat ihren Sitz in Kiel und soll ab 1. August die digitale Transformation kirchlicher Strukturen strategisch voranbringen und die Digitalstrategie 2025+ der Nordkirche mitgestalten, wie diese am Mittwoch mitteilte. Clormann war zuletzt als Senior Consultant für Digitalisierungsprojekte der Bundes- und Landesbehörden verantwortlich.

„Ich bin überzeugt, dass Digitalisierung in der Kirche mehr sein muss als Technik: Sie ist ein kultureller Wandel, der Offenheit, Teilhabe und Verständlichkeit ermöglicht - und dabei die Vielfalt kirchlicher Lebenswirklichkeit berücksichtigt“, sagte Clormann. Die neue Position ist laut Nordkirche direkt bei der Vorsitzenden der Kirchenleitung angesiedelt. Die Dienstaufsicht liege bei der Landesbischöfin, die Fachaufsicht beim Präsidenten des Landeskirchenamts.

„Er wird dazu beitragen, die digitale Transformation der Nordkirche ganzheitlich zu gestalten - in engem Dialog mit Haupt- und Ehrenamtlichen sowie im Dienst einer Kirche, die auch digital nah bei den Menschen ist“, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Vorsitzende der Kirchenleitung. Clormanns Expertise reiche von der Entwicklung komplexer Digitalstrategien über die Steuerung von IT-Dienstleistern bis hin zur Kommunikation mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, hieß es.

Clormann ist promovierter Sozialwissenschaftler und Digitalisierungsexperte. Er studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Regensburg, es folgten ein Masterstudium und eine Promotion im Bereich Science and Technology Studies an der Technischen Universität München. Beruflich war Clormann unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universitätsdozent sowie freiberuflicher Wissenschaftsjournalist tätig.