Minister wirbt um Pflegefachkräfte in Kolumbien
s:54:"Der niedersächsische Arbeitsminister Andreas Philippi";
Der niedersächsische Arbeitsminister Andreas Philippi
Hannover (epd).

Der niedersächsische Arbeitsminister Andreas Philippi (SPD) hat bei einer Delegationsreise in Kolumbien für die Gewinnung von Pflegefachkräften geworben. Der Minister betonte die hohe Ausbildungsqualität im kolumbianischen Pflegebereich und kündigte eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Kolumbien und Niedersachsen an, wie das Ministerium am Dienstag in Hannover mitteilte.

Ziel der Reise sei es, Möglichkeiten für eine Einwanderung in den niedersächsischen Arbeitsmarkt zu verbessern und über legale Migrationswege zu informieren, sagte Philippi. Das Projekt „Adelante Colómbia“ („Weiter so Kolumbien“) soll Fachkräfte im Bereich Biowissenschaften („Life Science“) anwerben, darunter fallen etwa Berufe aus den Bereichen Medizin, Biochemie und Biophysik.

Gemeinsam mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne hatte Philippi vom 1. bis 5. Juli mit einer Delegation aus Politik und Wirtschaft die kolumbianischen Städte Bogotá und Medellin besucht. Neben der Fachkräftemigration lag ein weiterer Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, unter anderem im Bereich Wasserstoff. Im Herbst ist ein Gegenbesuch einer kolumbianischen Delegation geplant.

Zuletzt hatte der Fall von zehn von Abschiebung bedrohten kolumbianischen Pflegekräften in einem Heim in Wilstedt bei Bremen für Schlagzeilen gesorgt. Sie hatten Asyl beantragt, wurden aber abgelehnt. Die Frauen und Männer sollen nun eine Ausbildung zur Pflegekraft machen und können so eine Duldung erhalten. Mit Projekten wie „Adelante“ sollen Menschen aus Kolumbien von vornherein über das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz angeworben werden, um den irrtümlichen Weg über Asylanträge zu vermeiden.