Hilfswerk: Kinder sollten allenfalls leichte Tätigkeiten ausüben
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Hilfswerk: Kinder sollten allenfalls leichte Tätigkeiten ausüben
Osnabrück (epd).

Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes fordert ein Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit statt eines generellen Verbots von Kinderarbeit. Laut dem aktuellen Kinderarbeitsreport lehnen viele Kinder pauschale Verbote ab, weil sie mit ihrer Arbeit ihre Familien unterstützen und ihre Schulbesuche finanzieren können, wie die Organisation am Mittwoch zum Tag gegen ausbeuterische Kinderarbeit am 12. Juni mitteilte. Für den Report hat Terre des Hommes über 200 Kinder und Jugendliche aus Bolivien, Indien und Simbabwe befragt, deren Alltag von harter Arbeit im Kleinbergbau geprägt ist.

Aus Sicht der Kinder würde ein pauschales Arbeitsverbot die Not der Familien noch verschärfen. Sie forderten stattdessen bessere Arbeitsbedingungen, mehr Schutz und Respekt seitens der Erwachsenen sowie den Zugang zu Bildung, erläuterte Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes: „Wir brauchen daher realistische Lösungen, die Kinder schützen und ihnen Perspektiven eröffnen.“

Staatliche Behörden und Institutionen sollten das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit konsequent durchsetzen, verlangte Hofert. „Auf internationaler Ebene fordern wir die politische Durchsetzung der EU-Lieferkettenrichtlinie, so dass Unternehmen zu menschenrechtlicher Sorgfalt entlang der gesamten Lieferkette verpflichtet werden.“ Politik und Unternehmen müssten dafür sorgen, dass Kinder allenfalls durch leichte und unschädliche Tätigkeiten ihre Familien unterstützen und etwas Geld für ihren Schulbesuch erwirtschaften könnten.