Bremen startet Pilotprojekt zur Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte
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Bremen startet Pilotprojekt zur Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte
Bremen (epd).

Das Bundesland Bremen will ab dem Schuljahr 2026/27 in einem Pilotprojekt die Arbeitszeit von Lehrkräften erfassen. Damit reagiere die Bildungsbehörde auf die geltenden Anforderungen des Bundesarbeitsgerichts zur Erfassung der Arbeitszeit, teilte Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) am Dienstag nach einem Senatsbeschluss mit. „Wir wissen, dass das einen tiefgreifenden Wandel für die Arbeit an unseren Schulen, für Lehrkräfte und für Schulleitungen bedeutet“, sagte sie.

Künftig müssten Lehrkräfte stärker ihre Arbeitszeiten dokumentieren und einhalten. Schulleitungen sollten sie dabei unterstützen und Aufgaben priorisieren. Das Pilotprojekt werde daher mit zunächst wenigen Schulen starten, um eine intensive Begleitung zu ermöglichen. Das Bundesarbeitsgericht hatte 2022 festgestellt, dass die gesamte Arbeitszeit aller Beschäftigten - auch im öffentlichen Dienst - zu erfassen ist.

Bisher sehe die Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte ein hohes Maß an Flexibilität für außerunterrichtliche Tätigkeiten vor, erläuterte Aulepp. Mit der neuen Arbeitszeiterfassung rückten die Einhaltung von Arbeitsschutz-Vorgaben wie Arbeitsverbote an Sonn- und Feiertagen sowie eine differenziertere Bewertung von Tätigkeiten außerhalb des Unterrichts in den Fokus. In Zukunft sollen nicht nur Unterrichtszeiten, sondern auch weitere Tätigkeiten wie Korrekturen, Konferenzen und Elterngespräche systematisch erfasst werden.

In die Pilotphase würden verschiedene Schulformen und Berufsgruppen einbezogen, um ein realistisches Abbild schulischer Vielfalt zu gewährleisten, hieß es weiter. Die teilnehmenden Schulen sollen bis Ende Juni 2025 festgelegt werden. Eine Zwischenbewertung sei zum Jahresbeginn 2027 geplant, bevor im Sommer 2027 die Pilotphase ende.