Kunstmuseum Wolfsburg zeigt Werke der Holocaust-Überlebenden Stojka
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Romni Ceija Stojka
Wolfsburg (epd).

Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt vom 1. August an Werke der Holocaust-Überlebenden, Künstlerin und Romni Ceija Stojka (1933-2013). Titel der bis zum 14. September zu sehenden Ausstellung ist „Wir konnten nichts tun“ - angelehnt an ein Bild, in dem Stojka die Situation im Konzentrationslager beschreibt, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Die Ausstellung wird um 18 Uhr im Beisein der Schwiegertochter und des Enkels der Künstlerin eröffnet.

Ceija Stojka verarbeitete ab den 1990er Jahren in Bildern und Gedichten ihre Haft unter anderem im KZ Bergen-Belsen, in dem sie 1945 die Befreiung vom Nationalsozialismus erlebte. Die Autodidaktin gilt laut Museum als eine der zentralen Pionierinnen der zeitgenössischen Kunst der Sinti und Roma. Ihr Werke werden heute weltweit ausgestellt.

Bei der Ausstellung kooperiert das Museum mit der Stiftung „Kai Dikhas“ (Romanes, zu Deutsch etwa: „Ort zum Sehen“) und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, zu der auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen gehört. In der Kunst Ceija Stojkas taucht das Lager Bergen-Belsen immer wieder auf. Sie war den Angaben zufolge auch eine wichtige Stimme im Kampf gegen die Ausgrenzung von Sinti und Roma. Lange Zeit waren diese als Häftlingsgruppe in der deutschen Erinnerungskultur nicht präsent. Auch nach der NS-Zeit wurden sie weiter stigmatisiert.

Die Eröffnung der Ausstellung fällt zusammen mit dem Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma am 2. August. Der Tag erinnert daran, dass in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 die letzten mehr als 4.000 noch im Konzentrationslager Auschwitz gefangen gehaltenen Sinti und Roma ermordet wurden.