
Die Lüneburger Literatur-Professorin und Schriftstellerin Emer O'Sullivan (67) wird mit dem Internationalen Grimm-Preis für Kinderliteratur-Forschung ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit ihre „bahnbrechenden Beiträge auf dem Gebiet der internationalen Kinderliteratur-Forschung“, wie die Leuphana Universität am Montag in Lüneburg mitteilte. Die aus Irland stammende Anglistin und Germanistin lehrt dort seit 2004 Englische Literaturwissenschaft.
Der Preis wird seit 1987 vom Internationalen Institut für Kinderliteratur der Präfektur Osaka in Japan weltweit für herausragende Forschung auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur vergeben. Er erinnert an den deutschen Literaturwissenschaftler Wilhelm Grimm (1786-1859), der gemeinsam mit seinem älteren Bruder Jacob durch Sammlungen von Märchen und Sagen berühmt wurde („Brüder Grimm“).
Die Auszeichnung ist mit einer Million japanischer Yen dotiert, das entspricht etwa 6.000 Euro. Emer O’Sullivan wird sie 2026 in Osaka entgegennehmen. Sie ist die 20. Preisträgerin des Grimm-Preises. O’Sullivan studierte in Dublin und Berlin. Für ihre Doktorarbeit untersuchte sie das England-Bild in deutschsprachigen Kinder- und Jugendbüchern. Später arbeitete sie in Essen und Frankfurt am Main. O’Sullivan ist Autorin mehrerer deutsch-englischer Kinder- und Jugendbücher, die sie gemeinsam mit dem Sprachforscher Dietmar Rösler verfasste.