
Die drei evangelischen Kirchenkreise Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Lüneburg stehen vor einer Fusion. In den kommenden Jahren sollen unter anderem die drei bisherigen Kirchenämter zu einer Verwaltung zusammengelegt werden sowie Strukturen und Prozesse zusammenwachsen, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte. Die drei Kirchenkreise haben aktuell zusammen rund 133.000 Kirchenmitglieder in 60 Kirchengemeinden. Sie sind Teil des Sprengels Lüneburg der hannoverschen Landeskirche.
Die geplante Fusion sei eine Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen, demografische Entwicklungen und den zunehmenden Fachkräftemangel in allen kirchlichen Berufen, hieß es weiter. Durch die Zusammenlegung könnten Strukturen gestärkt und langfristig gesichert werden. Die Neuordnung solle zudem den Kirchengemeinden und Mitarbeitenden mehr Freiraum für neue kreative Projekte geben. Gleichzeitig würden Erprobungsräume geschaffen, in denen innovative Formen kirchlichen Lebens ausprobiert und weiterentwickelt werden könnten.
Ein detaillierter Zeit- und Projektplan für die Fusion wird den Angaben zufolge in den kommenden Monaten erarbeitet. Die beteiligten Superintendenten Christian Stasch und Christian Cordes (beide Lüneburg), Pröpstin Wiebke Vielhauer (Uelzen) und Propst Stephan Wichert-von-Holten (Lüchow-Dannenberg) hätten die beruflich Tätigen und leitenden Ehrenamtlichen in den drei Kirchenkreisen bereits über den Plan informiert. „Wir starten zu einem Zeitpunkt, wo wir noch nicht in kürzester Zeit Veränderungen umsetzen müssen“, sagte Vielhauer. Niemand müsse daher um seinen Arbeitsplatz oder seine Eingruppierung fürchten.
Am 21. August soll eine Kick-Off-Veranstaltung für alle Kirchenkreise stattfinden, die den offiziellen Startpunkt für den Fusionsprozess markiert. Das Landeskirchenamt in Hannover werde die drei Kirchenkreise beratend und unterstützend begleiten.
Zum Sprengel Lüneburg gehören zurzeit zehn Kirchenkreise. In den 220 Kirchengemeinden mit rund 470.000 Gemeindegliedern sind 350 Pastorinnen und Pastoren tätig. Die geistliche Leitung und den bischöflichen Dienst im Sprengel nimmt seit Februar 2024 Regionalbischöfin Marianne Gorka wahr.