Das "Haus der Religionen"
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Belit Onay, Oberbuergermeister von Hannover
Hannover (epd).

Das „Haus der Religionen“ in Hannover ist das erste und bisher einzige Zentrum für interreligiöse und interkulturelle Bildung in Deutschland. Seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 1991 zurück. Während des zweiten Golfkriegs schlossen sich damals engagierte Frauen und Männer zu interreligiösen Gesprächskreisen zusammen. Hintergrund waren auch die fremdenfeindlichen Anschläge von Hoyerswerda, Mölln und Solingen und die Sorge um den künftigen Kurs der deutschen Gesellschaft nach der Wiedervereinigung.

In Hannover traf sich die Gruppe an wechselnden Orten, bis sie schließlich 2005 als Mieterin ein festes Domizil in der damaligen Athanasiuskirche fand. Hier unterhielt sie Büroräume und eine kleine Ausstellung, die von Schulklassen und anderen Gruppen besucht wurde.

Hinter dem „Haus der Religionen“ stehen die Gemeinschaften der Christen, Juden und Muslime, der Hindus, Buddhisten und Bahai sowie der Aleviten, Jesiden und Humanisten. Ihr Ziel ist, Verständnis für andere Religionen und Weltanschauungen zu entwickeln.

Im Herbst 2022 nahm die Einrichtung an ihrem bisherigen Standort neue, stark erweiterte Räume in Betrieb. Eine vergleichbare Bildungsstätte gibt es nach Angaben der Initiatoren seit 2014 nur in Bern. Zwar entsteht gerade in Berlin das „House of One“, doch dieses richtet sich nur an die monotheistischen Religionen. Finanziert wird das „Haus der Religionen“ langfristig vor allem von der Stadt Hannover und den Kirchen. Schirmherr ist Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne).