Weniger Wein, aber fruchtig und konzentriert
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Weinreben

2025 konnten Deutschlands Winzer deutlich weniger Weintrauben ernten als in den Vorjahren. Der Jahresertrag fiel besonders stark in Rheinhessen.

Bodenheim (epd). Geringer Ertrag, gute Qualität: Die deutschen Winzer haben in diesem Jahr so wenig geerntet wie seit 15 Jahren nicht mehr. Aufgrund der außergewöhnlich hohen Traubenreife erwarten sie aber eine gute Qualität für ihre Weine. „Die Traubenbeeren blieben in diesem Jahr zwar oftmals kleiner, dafür waren sie aber umso aromatischer, was sehr konzentrierte und fruchtige Weine erwarten lässt“, sagte Ernst Büscher, Sprecher des Deutschen Weininstituts, am 21. Oktober im rheinland-pfälzischen Bodenheim.

Das Weininstitut hat errechnet, dass nach den finalen Ernteschätzungen aus allen 13 deutschen Weinbaugebieten in diesem Jahr voraussichtlich rund 7,3 Millionen Hektoliter Weinmost eingebracht wurden. Das entspräche einem Minus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresertrag und von 16 Prozent gegenüber dem Erntedurchschnitt der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 8,7 Millionen Hektolitern. Es wäre zudem die niedrigste deutsche Weinmosterntemenge seit dem Jahrgang 2010, der nur 7,1 Millionen Hektoliter umfasste.

Rückgang vor allem in den größten Weinbaugebieten

Der starke Rückgang sei insbesondere auf deutlich verringerte Erntemengen in den vier größten deutschen Weinbaugebieten Rheinhessen, Pfalz, Baden und Württemberg zurückzuführen. Kleinere Trauben, unterdurchschnittliche Mostausbeuten und vor allem intensive Traubenauslesen nach den starken Niederschlägen Mitte September hätten allein in Rheinhessen zu einem geschätzten Ernteminus von 23 Prozent gegenüber dem zehnjährigen Mittel geführt.

Für die Pfalz werde ein Minus von 18 Prozent erwartet, für Baden 15 Prozent weniger Ertrag und für Württemberg eine Einbuße von 22 Prozent, erklärte das Deutsche Weininstitut, das sich als zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft versteht. Andere kleinere Anbaugebiete wie Sachsen sowie die Ahr, die Mosel und Franken können die Erntemengen der Vorjahre indes übertreffen.

Pressemitteilung: http://u.epd.de/3lr5