Vier Jahre nach Hochwasser: Eschweiler setzt auf KI-Unterstützung
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Zerstörte Maria-Hilf-Brücke in Bad Neuenahr

Berechnungen zu lokalen Pegelständen sind aufgrund des großen Einzugsgebietes des Wassernetzes in der Eifel sehr schwierig. Für eine bessere Vorhersage von steigenden Pegelständen setzt die Gemeinde Eschweiler auf Künstliche Intelligenz.

Eschweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mainz (epd). Vier Jahre nach der Flutkatastrophe setzt die Gemeinde Eschweiler in der Städteregion Aachen auf Künstliche Intelligenz. Für eine bessere Vorhersage von steigenden Pegelständen in der Eifelregion seien in den zurückliegenden Jahren die Vorwarnsysteme verbessert worden, sagte Bürgermeisterin Nadine Leonhardt (SPD) am 14. Juli dem WDR-Radio. Doch Berechnungen zu lokalen Pegelständen für die kommenden zwei bis drei Stunden seien aufgrund des großen Einzugsgebietes des Wassernetzes in der Eifel sehr schwierig. Seitens der Städteregion Aachen sei nun Unterstützung durch KI geholt worden, „in der Hoffnung, dass wir jetzt demnächst immer bessere Prognosen hinbekommen“. Zeit, die Menschen im Ernstfall zu warnen, sei das Entscheidende.

Am 14. und 15. Juli 2021 war auch die Stadt Eschweiler von der Hochwasserkatastrophe überrascht worden. Der größte durch Eschweiler fließende Fluss ist die Inde. Die Katastrophe kostete in Deutschland mehr als 180 Menschen das Leben: 136 in Rheinland-Pfalz und 49 in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 800 Menschen wurden teils schwer verletzt. Ganze Orte wurden zerstört, stark betroffen war die Ahrtalregion im benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz.

Öffentliche Gebäude mit verstärktem Hochwasserschutz

Die Bürgermeisterin Leonhardt äußerte sich dankbar, dass Eschweiler keine Toten zu beklagen hatte. Dennoch seien die Folgen des Hochwassers bis heute in der Stadt spürbar. Viele private Hausbesitzer seien betroffen gewesen, zudem Kitas, Schulen und Sportzentren. Mittlerweile seien vor allem die öffentlichen Gebäude mit verstärktem Hochwasserschutz wieder aufgebaut worden.

Für Privatleute seien nach der Bewältigung der akuten Notlage auch die nachfolgenden Phasen mit der Beantragung von Geldern, Handwerkerbeschaffung oder baulichen Herausforderungen für einen besseren Hochwasserschutz bis heute noch sehr belastend, sagte die Bürgermeisterin. Auch wenn die finanzielle Unterstützung der Betroffenen letztlich gut gelaufen sei, habe vor allem anfangs eine Blaupause gefehlt. Scheinbare Kleinigkeiten wie die erforderliche Angabe einer E-Mail-Adresse, die viele ältere Menschen in Eschweiler gar nicht hatten, ließen viele anfangs durchs Raster fallen.

WDR-Audio: http://u.epd.de/3hkk

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