
Die rheinland-pfälzische Landesregierung ist offen für Überlegungen, das Fleisch erlegter Nutrias zu vermarkten. Eine Nutzung der invasiven Nagetierart als Lebensmittel sei „im Sinne der Nachhaltigkeit“ sinnvoll, werde aber nicht deren Ausbreitung stoppen können, teilte das Mainzer Umweltministerium auf eine Kleine Anfrage aus der Landtags-Abgeordnetengruppe der Freien Wähler hin mit. Die auch als Bisamratten oder Sumpfbiber bezeichneten Tiere stammen ursprünglich aus Südamerika, von wo sie einst zur Zucht in Pelztierfarmen nach Europa gebracht worden waren.
Ausbreitung kann nur noch eingedämmt werden
Aus der Gefangenschaft geflohene Nutrias breiteten sich in den vergangenen 100 Jahren über große Teile des Bundesgebietes aus. In Rheinland-Pfalz sind die Tiere entlang von Gewässern flächendeckend anzutreffen. Offizielle Zahlen zu den Beständen gibt es nicht. „Die Ausbreitung der Nutria kann durch die konsequente Umsetzung von Maßnahmen wie Fütterungsverboten und innovativen Methoden, wie der Kastration und Wiederfreisetzung gefangener Tiere eingedämmt werden“, teilte das Ministerium mit.
Aktiv bekämpft werden die Nutriabestände insbesondere dort, wo die Nager nennenswerte Schäden anrichten. Dies sei bislang im Süden der Pfalz an Deichen entlang der Neuen Lauter der Fall. In den Gemeinden Berg, Neuburg und Hagenbach waren allein im vergangenen Jahr über 200 Exemplare erlegt worden.
Das Fleisch von Nutrias gilt als schmackhaft. In einigen Bundesländern existieren bereits Restaurants, die Gerichte aus Nutria auf ihrer Speisekarte anbieten.
Landtagsdrucksache: http://u.epd.de/3gnb