GreenFaith: Klimaschutzbewegung braucht Aufbruch-Signal
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Der im April verstorbene Papst Franziskus spricht Segen "Urbi et Orbi"

Die Vorsitzende der Umweltgruppe GreenFaith Deutschland, Alwine Schulze, kritisiert, dass die Kirchen vor der UN-Klimakonferenz in Brasilien keine Initiativen anstoßen. Der verstorbene Papst Franziskus habe 2015 ein deutliches Zeichen gesetzt.

Marburg (epd). Der Klimaschutzbewegung fehlt nach Einschätzung der Vorsitzenden der Umweltgruppe GreenFaith Deutschland, Alwine Schulze, vor der UN-Klimakonferenz in Brasilien ein Signal des Aufbruchs. 2015, vor der Weltklimakonferenz in Paris, habe Papst Franziskus mit der Laudato-si‘-Enzyklika ein deutliches Zeichen gesetzt, dass ökologisches Handeln dringend notwendig sei, sagte Schulze dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Dass der Papst sich damals so stark einsetzte, hat viel vorangebracht.“ Der im April verstorbene Franziskus hatte in seiner Verlautbarung „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ angemahnt, Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.

Kampf gegen Hunger ist Teil der ökologischen Frage

Von den nationalen Kirchen, auch in Deutschland, gebe es derzeit kaum wirksame Initiativen, kritisierte die GreenFaith-Vorsitzende. „Ich erwarte von den Kirchenleitungen, dass der Kampf gegen Hunger und globale Ungerechtigkeit als Teil der ökologischen Frage verstanden wird und hier deutliche Zeichen gesetzt werden“, sagte sie. „Wir sind eine Menschheitsfamilie und müssen jetzt füreinander einstehen.“ Wenn es derzeit etwas Verbindendes zwischen den Menschen gebe, dann sei das „unser Planet und die Betroffenheit über die Klimakrise“.

Schulze, die Pfarrerin in Lohra im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist, war 2022 Gründungsmitglied von GreenFaith Deutschland. Das weltweite interreligiöse Umwelt-Netzwerk entstand vor 30 Jahren in den USA. Anfang Oktober nahm Schulze an einem von GreenFaith mitorganisierten Treffen in Italien teil, auf dem die UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém vom 10. bis zum 21. November vorbereitet wurde.

Kampf gegen Klimawandel braucht Langstrecken-Denken

Dabei hätten die internationalen Leitungspersonen aus verschiedenen Religionen bekräftigt, wie wichtig aktuell religiöse und ethische Stimmen seien. Bei der Konferenz sei auch thematisiert worden, dass es im Kampf gegen den Klimawandel jetzt ein „Langstrecken-Denken“ und „Dranbleiben“ benötige. Viele Aktive gäben derzeit ihr Engagement auf. „Es ist erschreckend, dass die Klimakrise in der öffentlichen Debatte so weit nach hinten gerückt ist“, sagte Schulze.

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