
Der Tag der Zivilcourage am 19. September ruft bundesweit dazu auf, für Respekt, Solidarität und ein friedliches Miteinander einzutreten. Die Stadt Hanau erinnert an zwei junge Männer, die durch ihr Handeln zu Sinnbildern für Zivilcourage geworden sind.
Hanau (epd). Zum Tag der Zivilcourage am 19. September erinnert die Stadt Hanau an zwei junge Bürger, die ums Leben kamen bei dem Versuch, anderen mutig zu helfen. Oberbürgermeister Claus Kandinsky (SPD) hob am 16. September das Vorbild von Alptug Sözen und Vili Viorel Paun hervor. Alptug Sözen, Schüler der Ludwig-Geißler-Schule, starb am 13. November 2018, als er an der Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße einem Mann half, der ins Gleisbett stürzte. Obwohl es ihm gelang, den Hilflosen von den Gleisen zu ziehen, verlor er selbst das Leben, als die Bahn einfuhr. In seiner Schule erinnert eine Gedenktafel an ihn. Im Bürgerpark Freigericht, nahe seinem Wohnort, steht ein Ginkgo-Baum als Zeichen des Erinnerns.
„Zivilcourage heißt, für andere einzustehen“
Vili Viorel Paun stellte sich in der Nacht des 19. Februar 2020 dem Attentäter des rassistischen Anschlags in Hanau entgegen. Er versuchte, die Polizei zu alarmieren, verfolgte den Täter und wurde von diesem erschossen. Ein Kreuz mit seinem Namen am Kurt-Schumacher-Platz erinnert an seinen Mut. „Zivilcourage heißt, für andere einzustehen, gegen Ausgrenzung, Gewalt und Hass“, sagte Oberbürgermeister Kaminsky. „Alptug Sözen und Vili Viorel Păun haben genau das getan. Ihr Einsatz verdient nicht nur Respekt und Dankbarkeit, sondern auch die Verpflichtung für uns alle, nicht wegzuschauen.“ Kaminsky fügte hinzu: „Gleichzeitig gilt: Mut braucht auch Umsicht, damit Helfen nicht zur tödlichen Gefahr wird.“
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