Deutlich mehr Einbürgerungen in Rheinland-Pfalz
Mainz (epd).

In Rheinland-Pfalz haben sich im vergangenen Jahr so viele Menschen einbürgern lassen wie noch nie seit Inkrafttreten des geltenden Staatsangehörigkeitsgesetzes im Jahr 2000. Wie das Mainzer Integrationsministerium am 29. April mitteilte, erhielten 2023 insgesamt 10.825 Personen ihre Einbürgerungsurkunde, 19 Prozent mehr als im Vorjahr (9.100). Die Rangliste der häufigsten Herkunftsländer spiegelt die Fluchtbewegungen der vergangenen Jahre wider. So entfiel über die Hälfte aller Einbürgerungen (5.359) auf in Rheinland-Pfalz lebende syrische Staatsangehörige. Mit weitem Abstand folgten bisherige Bürgerinnen und Bürger der Türkei (460) sowie von Rumänien (451) und Afghanistan (391).

Die meisten Einbürgerungen fanden in der Landeshauptstadt Mainz statt (1.088 Fälle), gefolgt vom Landkreis Neuwied (774) und dem Landkreis Mainz-Bingen (678). Der Donnersbergkreis meldete lediglich 29 eingebürgerte Personen.

Ausländer, die ein unbefristetes Aufenthaltsrecht und Deutschkenntnisse besitzen, ihren Lebensunterhalt selbst sichern und nicht wegen einer Straftat verurteilt wurden, können im Regelfall nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Noch bis zum Inkrafttreten des novellierten Staatsbürgerschaftsrechts im Juni gilt, dass Menschen aus Nicht-EU-Staaten für eine Einbürgerung in der Regel ihre alte Staatsbürgerschaft ablegen müssen. Die generelle Mehrstaatigkeit wird erst danach zulässig. In der Vergangenheit zögerten viele Migranten mit einem Einbürgerungsantrag, weil der erzwungene Verzicht auf die alte Staatsbürgerschaft teilweise mit erheblichen Einschränkungen bei Reisen in die alte Heimat, aber auch bei Renten- oder Eigentumsfragen verbunden war.

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