Antisemitismusbeauftragter kritisiert israelfeindliche App
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Der Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle
München (epd).

Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Ludwig Spaenle, fordert Apple und Google auf, die israelfeindliche App „No thanks“ nicht weiter zu verbreiten. Sie propagiere Judenfeindlichkeit und lasse Anmutungen an das NS-Regime neu aufkommen, sagte Spaenle laut einer Mitteilung vom Freitag. „Das dürfen wir nicht zulassen.“ Mit der App können Barcodes von Produkten gescannt werden. Die App zeigt dann an, welche Produkte „für die Boykottbewegung gelistet sind“, heißt in der Beschreibung im App-Store.

Die Aufforderung in der App, Produkte jüdischer Hersteller und Lieferanten nicht zu kaufen, erinnere an den Boykott der jüdischen Geschäfte durch die Nationalsozialisten unter dem rassistischen Slogan „Kauft nicht bei Juden“. Damit füge sich diese App, die von einem Palästinenser erstellt wurde, der in Ungarn leben soll, nahtlos in die unbegründete und undifferenzierte Handlungsweise der Bewegung „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“ (BDS) ein, so die Mitteilung weiter.

Statt Kritik an der israelischen Regierung zu üben, wie es selbstverständlich erlaubt sei, würden israelische Unternehmer, Künstler und Dienstleister in kollektive Sippenhaft genommen und ihre Existenzgrundlage infrage gestellt. Angesichts des terroristischen Massakers vom 7. Oktober 2023 durch die Hamas an Jüdinnen und Juden sei eine solche App um so infamer. Mit Blick auf die Ansiedlungen von innovativen IT-Unternehmen wie Apple, Google oder Microsoft in München, sagte Spaenle: „Ich bin zuversichtlich, dass Unternehmen, die sich in Bayern niederlassen, auch die Werte des Freistaats und Deutschlands respektieren und entsprechend handeln.“ (00/1177/12.04.2024)