
In der Evangelischen Kirche von Westfalen bewerben sich zwei Theologen für die Nachfolge von Ulf Schlüter im Spitzenamt des theologischen Vizepräsidenten. Nominiert sind die 51-jährige Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Susanne Falcke, und der 42-jährige Superintendent des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Steffen Riesenberg, wie die Landeskirche in Bielefeld mitteilte. Gewählt wird der Stellvertreter oder die Stellvertreterin von Präses Adelheid Ruck-Schröder für acht Jahre von der Landessynode, die vom 23. bis 26. November in Bielefeld tagt. Der Amtsantritt erfolgt im Frühjahr.
Die beiden Kandidierenden verfügten über Leitungserfahrung „und kennen unsere Landeskirche aus unterschiedlichen Perspektiven“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Nominierungsausschusses und Superintendentin des Kirchenkreises Hamm, Kerstin Goldbeck. Schlüter ist seit 2018 theologischer Vizepräsident der viertgrößten deutschen Landeskirche, der 63-Jährige stellt sich aus Altersgründen nicht zur Wiederwahl. Nach dem Rücktritt der früheren Präses Annette Kurschus im November 2023 hatte er die viertgrößte deutsche Landeskirche mit knapp 1,9 Millionen Mitgliedern anderthalb Jahr lang kommissarisch geleitet.
Susanne Falcke ist seit vier Jahren Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken. Sie arbeitete nach ihrem Theologiestudium in Münster und Berlin sowie ihrem Vikariat als Pfarrerin in Dülmen. Steffen Riesenberg ist mit 42 Jahren der jüngste leitende Geistliche im Kreis der westfälischen Superintendentinnen und Superintendenten, er steht seit 2020 an der Spitze des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten. Nach seinem Theologiestudium in Bonn und Göttingen legte er sein Examen in Schweden ab und wurde dort ordiniert, ab 2014 war er Gemeindepfarrer in Bottrop.
Aus der Kirchenleitung ausscheiden wird auch der juristische Vizepräsident Arne Kupke, der seinen Rücktritt bereits zum 22. November angekündigt hatte. Eine Neubesetzung des Amts auf der anstehenden Landessynode ist offenbar nicht geplant.