Grimm-Benne für mehr Tarifbindung und Mitbestimmung
Magdeburg (epd).

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai hat sich Sachsen-Anhalts Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) für faire Löhne durch Stärkung der Tarifbindung ausgesprochen. In Betrieben ohne Tarifbindung verdienten Beschäftigte im Schnitt rund ein Fünftel weniger, erklärte Grimm-Benne am Dienstag in Magdeburg. Laut Statistischem Landesamt fielen in Sachsen-Anhalt 50 Prozent der Arbeitnehmer im April 2024 unter die Tarifbindung, allerdings nur 21 Prozent aller Betriebe.

37 Prozent der Arbeitnehmer waren demnach im Geltungsbereich eines Branchentarifvertrages und 13 Prozent im Rahmen eines Firmentarifvertrages beschäftigt. Ohne Tarifbindung, aber im Geltungsbereich einer betrieblichen Vereinbarung, waren acht Prozent der Beschäftigten.

Während die Tarifbindung von Arbeitnehmern in der Verwaltung sowie in den Bereichen Verteidigung und Sozialversicherung bei 100 Prozent lag, waren 80 Prozent der Arbeitnehmer in den Bereichen Erziehung und Unterricht und 62 Prozent in sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen nach Tarif beschäftigt. Auch im Gesundheits- und Sozialsektor lag die Tarifbindung Beschäftigter mit 55 Prozent noch überdurchschnittlich hoch. Im Bundesvergleich war die anteilige Tarifbindung der Arbeitnehmenden nur in Bremen (56 Prozent), im Saarland (54 Prozent) und in Nordrhein-Westfalen (51 Prozent) höher.

Grimm-Benne sagte zur Debatte um den Mindestlohn: „Wer arbeitet, muss von seiner Arbeit leben können.“ Zugleich warb sie um engagierte Betriebs- und Personalräte und verwies auf den erstmals ausgelobten Betriebs- und Personalrätepreis.