Kramer: Frieden ist möglich
Magdeburg (epd).

Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hat in seinem Weihnachtswort die Bedeutung der Friedensbereitschaft hervorgehoben. Angesichts der Kriege und Konflikte in der Welt erinnerte Kramer an den sogenannten Weihnachtsfrieden im Ersten Weltkrieg, als Soldaten an der Front die Waffen niederlegten, gemeinsam sangen und sich beschenkten.

Mitten im schlimmsten Krieg hätten die Menschen ein Weihnachtslied gesungen und beschlossen, nicht mehr zu schießen, sagte der Bischof von rund 595.000 Protestanten in Thüringen und Sachsen-Anhalt am Montag in Magdeburg. Dies zeige, dass die Sehnsucht nach Frieden tief im Herzen der Menschen verankert sei.

Frieden muss wachsen können

Kramer betonte, wie schwer es sei, Frieden zu schaffen und zu bewahren. Täglich erlebten Menschen, wie mühsam es sei, aus Streit, Verletzungen und Gewalt wieder zu einem friedlichen Miteinander zu finden. Dennoch sei Frieden möglich. Für Christen werde dies im Weihnachtsgeschehen deutlich. Gott begegne den Menschen nicht mit Macht, sondern in Gestalt eines schutzbedürftigen Kindes, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

So wie ein Neugeborenes behütet und genährt werde, müsse auch der Friede geschützt werden und wachsen können. Dazu brauche es Friedensbereitschaft im eigenen Herzen sowie den Mut, im persönlichen Umfeld für Verständigung einzutreten. Hoffnung entstehe dort, wo Menschen auf Vertrauen und sanften Mut setzten. Dann könne Frieden in den Konflikten dieser Welt ebenso wie in den Abgründen des Einzelnen wachsen.