Der Sozialverband (SoVD) in Hamburg fordert Nachbesserungen beim städtischen Zuschuss zum Schulbedarf. Bedürftige Familien erhielten zum Schulstart 130 Euro, zum zweiten Schulhalbjahr gebe es weitere 65 Euro - das decke „schon lange nicht mehr die Kosten für die Anschaffungen“, kritisierte der Hamburger SoVD-Landeschef Klaus Wicher laut Mitteilung von Montag. Der Zuschuss müsse an das aktuelle Preisniveau angepasst werden, zusätzlich sollte die Stadt betroffene Kinder von den Ausgaben für Schulbücher und Schulessen befreien, forderte Wicher. Am Mittwoch enden in Hamburg die Sommerferien.
„Schulranzen, Federtasche, Sportbeutel, Turnschuhe, Trinkflasche, Brotdose - das geht alles zusammen schon sehr ins Geld“, sagte Wicher. Eltern kämen bei der Erstausstattung „schnell mal auf 600 Euro“, ein ergonomischer Schulranzen allein koste bereits „zwischen 150 und 300 Euro“. Vor allem für bedürftige Familien oder auch Alleinerziehende seien das „Geldausgaben, die sie an anderer Stelle einsparen müssen“. Könnten Eltern beim Kauf der Schulausstattung nicht mithalten, spürten Kinder „sehr schnell, dass bei ihnen etwas anders ist und fühlen sich ausgegrenzt“, erklärte Wicher.
„Es geht um Bildungerechtigkeit, und darum, dass auch Kinder aus finanziell schlecht gestellten Familien die gleichen Chancen haben wie ihre Altersgenossen“, sagte Wicher. Bildung und ein Schulabschluss böten genau das. „So haben sozial benachteiligte junge Menschen eine echte Chance darauf, später ein auskömmliches Leben zu führen und nicht auf den Staat angewiesen zu sein“, erklärte der SoVD-Landeschef. „Diese Chance sollte ihnen Hamburg geben!“