Die neun Frauenschutzhäuser und die 15 Beratungsstellen zu häuslicher und sexualisierter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern sollen barrierearm ausgebaut werden. Wie das Schweriner Justizministerium informierte, wird das Land dafür 7,5 Millionen Euro aus dem Investitionsfonds nutzen. Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt (Die Linke) sagte, darüber hinaus würden neue Kapazitäten für die Unterbringung geschaffen, die digitale Infrastruktur ausgebaut und die Sicherheit in den Gebäuden erhöht. „Unabhängig von körperlichen Beeinträchtigungen sollen alle von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffenen Personen die Möglichkeit haben, die Hilfe zu bekommen, die sie benötigen“, sagte Bernhardt.
Die Evaluation des Beratungs- und Hilfenetzes häusliche und sexualisierte Gewalt im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass der Bedarf am Abbau von Barrieren groß sei, erklärte die Ministerin. Etwa zwei Drittel der Frauenschutzhäuser seien demnach wenig oder gar nicht für Personen mit Mobilitätseinschränkungen geeignet. Das müsse sich dringend ändern.
Die bereitgestellten Mittel aus dem Sondervermögen sollen laut Ministerin dazu verwendet werden, den Zugang zu den Einrichtungen des Beratungs- und Hilfenetzes für alle Menschen zu erleichtern. Es könnten damit beispielsweise Aufzüge eingebaut, barrierefreie Bäder und Küchen, Rampen oder elektronische Türöffner installiert werden. Künftig solle es auch möglich werden, dass Betroffene noch besser online beraten werden können.
„Perspektivisch sollen auch mehr Plätze in den Frauenschutzhäusern in Mecklenburg-Vorpommern geschaffen werden, um weiteren gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern kurzfristig Schutz und Unterstützung zukommen zu lassen, wenn sie zuhause nicht mehr sicher sind“, sagte sie.
Das Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt MV besteht laut Mitteilung aus neun Frauenschutzhäusern, fünf Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung, sechs Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, einer Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung sowie drei Täter- und Gewaltberatungsstellen.