Diakonie SH: Das Leben auf dem Land ist für viele Menschen zu teuer
Bad Segeberg (epd).

Viele Menschen in Schleswig-Holsteins können sich auf dem Land keine Wohnung mehr leisten. Grund seien steigende Mieten, niedrige Einkommen, geringe Renten und ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, wie die Diakonie Schleswig-Holstein mitteilte. Besonders betroffen seien das Hamburger Umland und die Westküste. Mieten würden zunehmend zur Armutsfalle.

Nach Angaben der Diakonie geben viele Haushalte inzwischen mehr als ein Drittel ihres Einkommens für Wohnkosten aus, manche sogar mehr als die Hälfte. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Alleinerziehende, Auszubildende und Erwerbslose.

Diese Entwicklung spiegelt sich in den Statistiken der diakonischen Wohnungslosenhilfe und Schuldnerberatung wider. Beide Angebote wurden in den vergangenen Jahren zunehmend von Menschen im ländlichen Raum genutzt, hieß es. Allein im Kreis Segeberg nahmen 2024 mehr als 1.900 Menschen die Beratungen der Wohnungslosenhilfe in Anspruch. Laut Statistischem Bundesamt waren im Kreis Segeberg am 1. Januar 2025 zudem 3.445 Menschen in einer Notunterkunft untergebracht.

Ein großes Problem sei der teils unzureichend ausgebaute öffentliche Nahverkehr in den ländlichen Regionen. Um einer Arbeit nachgehen zu können, müssten Menschen mit geringem Einkommen und ohne Auto immer wieder bezahlbare Wohnungen in kleineren Gemeinden aufgeben und in teurere Mittelzentren ziehen, hieß es.