Ackermann will für mehr Museumsbesucher sorgen
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Marion Ackermann
Berlin (epd).

Die Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Marion Ackermann, will für mehr Besucher in den Museen der Stiftung sorgen. Neben einer erhöhten Grundfinanzierung ab 2026 durch Bund und Länder, die unter anderem neue Ausstellungsprojekte ermöglichen soll, setze sie auf den verstärkten Verkauf von Jahreskarten zum Eintritt in die 21 Museen, sagte Ackermann in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Zudem werde die Wiedereröffnung des ersten Sanierungsabschnittes des Pergamonmuseums im Frühjahr 2027 einen enormen Besucherschub bringen. Dann wird in dem Haus, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, unter anderem wieder der weltberühmte Pergamon-Altar zu sehen sein.

Starker Besucheranstieg in einzelnen Häusern

Durch die Schließung des Pergamonmuseums im Herbst 2023 war es zu einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen gekommen. Für 2025 rechne sie wie im Jahr davor mit rund 3,67 Millionen Besuchen in den mehr als 20 Häusern der Stiftung, sagte Ackermann.

Positiv stimme sie, dass es in einigen Museen enorme Anstiege gab. So habe das Alte Museum sein Ergebnis in diesem Jahr um 31 Prozent steigern können. Das Bode-Museum erzielte demnach mit der Ausstellung „Engel der Geschichte“ 45 Prozent mehr Besuche als im Vorjahreszeitraum. Dem Hamburger Bahnhof sei es mit einem attraktiven Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm gelungen, seine Besuchszahlen gegenüber 2024 um 18 Prozent zu steigern.

Jahreskarte ab 25 Euro

„Große Hoffnung setze ich auf die Jahreskarte für all unsere Museen, die es bereits ab 25 Euro gibt“, sagte Ackermann, die seit Mitte des Jahres die Stiftung leitet: „Das ist fast ein freier Eintritt, kostet so viel wie zwei Kino-Vorstellungen. Nach drei Museumsbesuchen haben sie das wieder drin.“

Zurückhaltend reagierte Ackermann auf die Forderung nach freiem Eintritt in die Museen: „Das ist nicht eben das Mittel, mehr Menschen in unsere Sammlungen zu bringen. Damit binden wir unsere Besucher nicht langfristig.“ Als Beispiel verwies sie auf drastische Besuchereinbrüche in Museen, die nach einer eintrittsfreien Phase wieder Eintritt verlangen: „Ich bin gespannt, wie sich der seit neustem kostenpflichtige Eintritt im Humboldt Forum mittelfristig auswirken wird.“

Differenzierte Preispolitik

Die SPK-Präsidentin sieht die Lösung in einer „differenzierten Preispolitik“. „Sonderausstellungen sind natürlich teurer als der Eintritt in die Dauerausstellungen“, sagte Ackermann. Unterschiedliche Preise für Berlinerinnen und Berliner und Menschen von außerhalb, wie es teilweise in anderen Staaten praktiziert wird, lehne sie ab.

epd-Gespräch: Lukas Philippi