In Datteln entsteht die erste regionale Ombudsstelle für Konflikte im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen. Sie soll eine unabhängige Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Familien im Regierungsbezirk Münster sein, um Beratung und Unterstützung zu erhalten, wie das nordrhein-westfälische Familienministerium in Düsseldorf ankündigte. Die Stelle werde in den kommenden Monaten ihre Arbeit aufnehmen. Ratsuchende könnten sich digital, telefonisch und persönlich vor Ort an die Ombudsstelle wenden. Beratung und Unterstützung seien kostenlos.

Nach und nach sollen laut Ministerium weitere regionale Ombudsstellen in den fünf NRW-Regierungsbezirken aufgebaut werden. Das Land fördere diese mit jeweils bis zu 176.000 Euro. Damit wolle das Land den Kinder- und Jugendschutz in Nordrhein-Westfalen stärken, betonte Familienministerin Josefine Paul (Grüne). Die bereits seit über zehn Jahren bestehende Beratungs- und Beschwerdestelle „Ombudschaft Jugendhilfe NRW“ in Wuppertal habe bereits 2024 die Rolle einer überregionalen Ombudsstelle übernommen.

Die Stadt Datteln habe nach einem Interessenbekundungsverfahren den Zuschlag für den Regierungsbezirk Münster erhalten. Die regionale Ombudsstelle soll den Angaben zufolge mindestens zwei festangestellte Fachkräfte vor Ort bekommen. Weitere ehrenamtliche Kräfte könnten diese unterstützen.

Kinder, Jugendliche und Familien könnten sich etwa bei Konflikten um einen Leistungsbezug oder Eingliederungshilfe an die Stelle wenden, hieß es. Auch, wenn sich junge Menschen und Familien etwa durch Jugendämter, Jugendhilfeträgern oder Einrichtungen nicht angemessen beteiligt oder beraten fühlten, könnten sie Kontakt aufnehmen. Das Angebot gelte auch für Jugendliche, die stationär in einer Einrichtung untergebracht sind.