Wolfgang-Hahn-Preis für Evelyn Taocheng Wang
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Das Museum Ludwig am Kölner Dom
Köln (epd).

Die chinesische Zeichnerin, Performance- und Videokünstlerin Evelyn Taocheng Wang erhält den diesjährigen Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. Das Preisgeld in Höhe von bis zu 100.000 Euro fließt in den Erwerb der Installation „Friendship“, wie das Museum Ludwig mitteilte. Die Preisverleihung findet während der Kunstmesse Art Cologne am 7. November statt. Die Installation ist in einer Ausstellung vom 8. November bis zum 18. Januar zu sehen.

Evelyn Taocheng Wang setze sich in ihren Arbeiten „auf sensible und oft überraschende Weise mit der eigenen kulturellen Verortung und den Kunstgeschichten Europas, Amerikas und Chinas“ auseinander, erklärte Museumsdirektor Yilmaz Dziewior, der auch Mitglied der Preis-Jury ist. „In Deutschland sind Wangs Werke noch nicht so bekannt, wie die Einmaligkeit ihrer künstlerischen Position es verdient“, betonte Mayen Beckmann, Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Moderne Kunst.

Der Titel „Friendship“ der Installation beziehe sich auf ein gleichnamiges Bild der nordamerikanischen Malerin Agnes Martin (1912-2004), hieß es. Daraus übernehme Wang den Hintergrund, den sie um perfekt gemalte Kuchenstücke und Figuren aus der „Sendung mit der Maus“ ergänze, verbunden mit echten oder scheinbar traditionellen chinesischen Details wie selbsterfundene Stempel. Durch eine skulpturale Installation aus zwei Rundtoren im Museum Ludwig lade die Künstlerin dazu ein, in die Präsentation einzutreten und diese mit allen Sinnen zu genießen. Eine Videoarbeit ergänze das Werk.

Wang, 1981 im chinesischen Chengdu geboren, lebt und arbeitet den Angaben zufolge in Rotterdam. Nach ihrem Studium traditioneller chinesischer Kunst, klassischer chinesischer Literatur, Grafikdesign und visueller Kommunikation in Nanjing habe sie ihren Master of Fine Arts an der Städelschule in Frankfurt gemacht.

Der Wolfgang-Hahn-Preis wird jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig vergeben. Mit der Auszeichnung sollen vorrangig zeitgenössische Künstlerinnen geehrt werden, die sich in der Kunstwelt durch ein international anerkanntes Werk bereits einen Namen gemacht haben, in Deutschland aber noch nicht so bekannt sind. Benannt ist der Preis nach dem Kölner Sammler und Gemälderestaurator Wolfgang Hahn (1924-1987). Zu den bisherigen Preisträgerinnen gehören unter anderem Francis Alÿs, Trisha Donnelly, Rosemarie Trockel, Isa Genzken, Pipilotti Rist und Cindy Sherman.